Ab dem 1. Januar 2024 gilt in Deutschland ein Mindestlohn von 12,41 Euro pro Arbeitsstunde. Diese Erhöhung um 41 Cent pro Stunde hat vor allem für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Mini- und Midijobs positive Auswirkungen auf ihr Einkommen. Unternehmen sollten sich über die wichtigsten Änderungen informieren, die wir in einem Überblick zusammengefasst haben.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Anhebung der Verdienstgrenze für Minijobs ab Januar 2024
Mit der Erhöhung des Mindestlohns ab dem 1. Januar 2024 steigt auch die Verdienstgrenze für Minijobs auf 538 Euro im Monat. Das bedeutet, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Minijobs nicht mehr als diesen Betrag monatlich verdienen dürfen, um weiterhin von den steuerlichen Vorteilen eines Minijobs zu profitieren. Das Jahresentgelt ist zudem auf 6.456 Euro begrenzt, um sicherzustellen, dass es sich um eine geringfügige Beschäftigung handelt und keine Sozialversicherungsbeiträge geleistet werden müssen.
Unternehmen müssen bei Neueinstellungen oder dauerhaften Veränderungen sorgfältig prüfen, ob es sich um eine geringfügige Beschäftigung handelt. Es gibt jedoch bestimmte Situationen, in denen die Verdienstgrenze überschritten werden darf, wie beispielsweise bei der Vertretung einer erkrankten Person.
Midijob-Untergrenze steigt auf 538,01 Euro im Jahr 2024
Der Midijob hat ab dem 1. Januar 2024 eine neue untere Verdienstgrenze, die bei 538,01 Euro pro Monat liegt.
Auswirkungen der neuen Regelungen auf Arbeitnehmer mit niedrigem Einkommen
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die bis zum 30. September 2022 ein monatliches Arbeitsentgelt von bis zu 520 Euro erhielten, konnten unter den alten Midijob-Bedingungen weiterhin versicherungspflichtig bleiben.
Ab dem 1. Januar 2024 gilt die Vorschrift, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein monatliches Arbeitsentgelt von über 538 Euro verdienen müssen, um weiterhin kranken-, pflege- und arbeitslosenversicherungspflichtig zu bleiben. Wenn das monatliche Arbeitsentgelt diese Grenze nicht erreicht, gelten sie als Minijobber und müssen sich bei der Minijobzentrale melden.
Erhöhte Beitragsbemessungsgrenze in der Sozialversicherung
Arbeitnehmer in Deutschland sollten ab dem 1. Januar 2024 die Änderungen in der Sozialversicherung beachten. Die Beitragsbemessungsgrenze in der Kranken- und Pflegeversicherung wird auf 62.100 Euro pro Jahr angehoben. Das bedeutet, dass das Einkommen oberhalb dieser Grenze nicht mehr zur Berechnung der Beiträge herangezogen wird. Gleichzeitig steigt die Versicherungspflichtgrenze auf 69.300 Euro. Arbeitnehmer mit einem Einkommen über dieser Grenze sind nicht mehr verpflichtet, sich gesetzlich krankenversichern zu lassen. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag in der Krankenversicherung erhöht sich auf 1,7 Prozent.
In der Rentenversicherung werden ab dem 1. Januar 2024 die Beitragsbemessungsgrenzen angehoben. Im Westen liegt sie dann bei 7.550 Euro und im Osten bei 7.450 Euro. Die Bezugsgrößen werden ebenfalls angepasst und betragen im Westen 3.535 Euro und im Osten 3.465 Euro. Das vorläufige Durchschnittsentgelt in der Rentenversicherung beträgt 45.358 Euro.
Mehr finanzielle Freiheit für Rentnerinnen und Rentner
Für Rentnerinnen und Rentner, die eine teilweise Erwerbsminderungsrente beziehen, steigt die Hinzuverdienstgrenze auf 37.117,50 Euro brutto pro Jahr.
Aktualisierte Werte für Verpflegung und Unterkunft ab Januar 2024
Ab dem 1. Januar 2024 gelten neue Sachbezugswerte für Verpflegung und Unterkunft. Der Monatswert für Verpflegung beträgt 313 Euro, während der Monatswert für Unterkunft und Miete bei 278 Euro liegt. Für die Verpflegung steht ein täglicher Gesamtwert von 10,43 Euro zur Verfügung, der auf Frühstück, Mittag- und Abendessen aufgeteilt werden kann.
Höherer Mindestlohn: Was sich für Arbeitnehmer in Mini- und Midijobs ändert
Ab dem 1. Januar 2024 wird der Mindestlohn in Deutschland auf 12,41 Euro pro Arbeitsstunde angehoben, was für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Mini- und Midijobs eine deutliche Verbesserung ihres Verdienstes bedeutet. Gleichzeitig ergeben sich für Unternehmen neue Herausforderungen durch die Anpassungen in der Sozialversicherung und den neuen Verdienstgrenzen, die es zu bewältigen gilt.
Unternehmen sollten Expertenrat einholen, um sicherzustellen, dass die neuen Regelungen korrekt umgesetzt werden. Die Erhöhung des Mindestlohns bringt den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Mini- und Midijobs spürbare Verbesserungen, indem sie nun mehr Geld verdienen und eine bessere soziale Absicherung genießen. Es ist wichtig, die Auswirkungen der Änderungen in der Sozialversicherung und die neuen Verdienstgrenzen zu verstehen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.